CSU-Bürgertreff im Gesellnhaus

Am vergangenen Mittwoch konnte der CSU-Ortsverband im Rahmen des Bürgertreffs Herrn Thomas Strobl, Polizeihauptkommissar und Dienststellenleiter für einen Vortrag über die Polizeiinspektion Vilsbiburg und die Verkehrs- und Kriminalitätslage im Dienstbereich gewinnen.

(v.l.) Christian Frankowski, EPHK Thomas Strobl

Trotz der Hitze war der Vortrag gut besucht, die Stadtratsmitglieder Christian Frankowski, Claudia Geilersdorfer, Hermann Bauer und Josef Samhuber waren unter den Gästen.

Nach der Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden Christian Frankowski referierte Herr Strobl zunächst allgemein über den Dienst der Polizei mit seinen Anforderungen, den Stress im Schichtdienst und den großen Zuständigkeitsbereich der Polizeidienststelle Vilsbiburg, deren Dienstgebiet von Vilsheim bis Aham und von Wurmsham bis Adlkofen, insgesamt 14 Gemeinden, umfasst.

Da im Dienstbereich nachts in der Regel nur ein Streifenwagen unterwegs ist, kann es manchmal durchaus etwas dauern, bis die Polizei von einem Ende des Einsatzgebietes bis zum anderen gelangt. An dieser Stelle bat er um Verständnis, wenn manchmal etwas mehr Zeit vergeht, bis die Polizei eintrifft. In dringenden Fällen wird Unterstützung durch die benachbarten Dienststellen angefordert.

Sehr froh ist er über die Besetzung der Dienststelle, die mit 35 Stellen fast vollständig besetzt ist. Gleichzeitig ist die Altersstruktur in der Dienststelle sehr gut, er hat viele junge Kollegen, aber auch genug erfahrene Polizisten, die sich optimal ergänzen. Ausdrücklich lobte Herr Strobl den guten Ausbildungsstand und die Kompetenz, welche die jungen Kollegen heutzutage mitbringen. Er sprach aber auch an, dass es für die Polizei im Allgemeinen und für die Landespolizei im Besonderen immer schwieriger wird, Nachwuchs zu bekommen.

Die Kriminalitätslage im Dienstbereich Vilsbiburg ist sehr ruhig, selbst während großer Feste und Veranstaltungen wie dem Volksfest Velden, Vilsbiburg oder dem Stadtfest Vilsbiburg werden nur wenige Vorkommnisse gemeldet.

Die Kriminalitätszahlen sind in Bayern schon gut, im Dienstbereich Vilsbiburg nochmal besser.

Verkehrsdelikte machen den Großteil an Einsätzen aus, dabei ist in der Gegend besonders die Häufigkeit an Wildunfällen auffällig. So kommt es im Dienstbereich vereinzelt bis zu elf Wildunfällen pro Nacht.

Dabei gibt es auch Vorfälle, die ihn zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken bringen:

So brachte ein Autofahrer einen überfahrenen Hasen zur Dienststelle als Corpus Delicti für seinen Unfall mit 5-stelligem Schaden, was zu einer Anzeige wegen Wilderei führte. Die Polizei muss hier die Anzeige erstatten, da es sich um erst einmal um eine Straftat handelt. Bei der Staatsanwaltschaft wird der Vorfall dann bewertet und häufig eingestellt. Dieser Vorfall wurde auch in den Medien groß dargestellt. Dass aber am selben Tag auch ein Motorradfahrer bei einem Wildunfall erheblich verletzt wurde, wurde hingegen kaum beachtet.

Die Hauptursache für Unfälle sind Fehler, die beim Ein- und Anfahren, Rückwärtsfahren, Abbiegen und Wenden gemacht werden, gefolgt von zu geringem Sicherheitsabstand.

Insbesondere ging Herr Strobl noch auf Alkoholdelikte und Alkoholunfälle, sowie Unfälle mit dem Pedelec ein.

Danach stellte Herr Strobl einige besonderen Unfälle aus dem Jahr 2021 vor. Bemerkenswert waren dabei Unfälle durch nicht vollständig gesicherte Baustellen. Hier wies er darauf hin, dass es sich dabei sehr schnell um einen Straftatbestand handeln kann. Dies gilt aber nicht nur für Baustellen, sondern auch für kurzzeitig abgestellte Container. Sehr schnell handelt es sich um Baugefährdung oder gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr mit den entsprechenden strafrechtlichen und / oder zivilrechtlichen Folgen.

Herr Strobl wies im Zusammenhang mit schweren Verkehrsunfällen darauf hin, dass es für die Polizei aus Datenschutzgründen außerordentlich schwierig ist, von den Autoherstellern nach einem Unfall aufgezeichnete Fahrdaten zu erhalten, obwohl diese bei den modernen Fahrzeugen bei der Aufklärung von Unfällen weiterhelfen würden.

Anschließend ging Herr Strobl auf die Kriminalitätsrate ein, die im Dienststellenbereich sehr gering ist. In der Statistik, die 2020 996 und 2021 892 Straftaten und somit einen Rückgang von über 10% verzeichnet, sind alle Straftaten erfasst, von Graffitisprayerei über Eigentumsdelikte bis hin zu schwerer Körperverletzung.

In diesem Zusammenhang erwähnte er auch, dass Wohnungseinbrüche leider wieder ansteigen.

Zum Abschluss stellte Herr Strobl noch einige besondere Einsätze aus dem Jahr 2021 vor.

Nach kurzweiligen und sehr sympathischen eineinhalb Stunden bedankte sich Christian Frankowski bei Herrn Strobl für seinen Vortrag.

Wie groß das Interesse an dem Thema war, kann man an den zahlreichen Fragen erkennen. Noch eine knappe Stunde wurde Herrn Strobl Fragen gestellt, die er gerne und ausführlich beantwortete, so zum Beispiel Fragen zu:

  • einer Sicherheitswacht in Vilsbiburg
  • zu den Einstellungsproblemen und Nachwuchssorgen bei der Polizei
  • die Problematik der Kontrolle des Schwerverkehrs
  • Hinweise zu Betrugsversuchen am Telefon oder übers Internet.