Melkkarussell und Stoi-Café:
Echt „kuhl“!
CSU-Ortsverband besucht modernen Bauernhof

Auch wenn wir im ländlichen Raum leben – Einblicke in die moderne Landwirtschaft sind offensichtlich für Viele etwas Interessantes. Das zeigte sich beim Informationsbesuch der CSU Vilsbiburg, gemeinsam mit der Frauen-Union und der Jungen Union, der fast 30 Interessierte auf den Hof der Familie Thalhammer in Oberhausenthal lockte.
Begrüßt wurden die Gäste vom stellvertretenden Ortsvorsitzenden Peter Gartner, bevor Bäuerin Manuela Thalhammer schwungvoll die lehrreiche Führung übernahm. Mit großer Begeisterung stellte sie ihren Betrieb vor, allem voran das Melkkarussell, das bereits seit elf Jahren in Betrieb ist. Dort können 22 Kühe gleichzeitig gemolken werden – automatisiert und überwacht vom Computer. Jede Kuh wird anhand ihres Rescounters am rechten Fuß elektronisch erkannt, die Milchmenge angezeigt und direkt in den 12.000-Liter-Milchtank gepumpt.

Allgemein ist der Computer längst ein zentrales Werkzeug auf dem modernen Bauernhof.
Innerhalb von eineinhalb Stunden sind alle 150 Kühe gemolken.
Die Milch wird alle 2 Tage abgeholt, alle relevanten Werte werden analysiert und der Landwirt erhält automatisch die genaue Information darüber.
Die Arbeit in dem Betrieb ist zwischen den 3 Generationen, die auf dem Hof wohnen und arbeiten, aufgeteilt, und jeder ist für einen bestimmten Bereich zuständig.
Neben der Technik erhielten die Besucher auch Einblicke in das tägliche Leben auf dem Hof. So konnten sie ein Kalb bestaunen, das in der Nacht zuvor geboren worden war. Im vergangenen Jahr hatte es dort über 200 Geburten gegeben. Die Tiere bekommen in den ersten Tagen eine Ohrmarke, einen Gesundheitscheck und ihren Rinderpass. Nostalgisch: Jede Kuh trägt einen Namen – beginnend mit dem gleichen Anfangsbuchstaben wie die Mutter.
Für die gute Belüftung des Stalls sorgt eine, über eine Wetterstation auf dem Dach gesteuerte Anlage, die die großflächigen Curtains auf beiden Seiten des Stalls (das derzeit modernste Belüftungssystem für Ställe) je nach Bedarf öffnet und schließt.
Ein weiteres Thema war die Futterlagerung in sogenannten Fahrsilos. Die Bäuerin erklärte anschaulich, wie das frisch geerntete Gras oder der Mais direkt nach dem Schnitt siliert wird: „Das Futter wird in großen Fahrsilos gelagert, luftdicht abgedeckt und durch natürliche Gärprozesse haltbar gemacht. So sichern wir die Futterversorgung unserer Tiere das ganze Jahr über – mit konstant hoher Qualität.“
Dass die gesamte Familie in die Arbeit eingebunden ist und mit großem Engagement und viel Herzblut bei der Sache ist, wurde bei jedem Wort von Frau Thalhammer deutlich.
Zum Abschluss führte der Weg die Besucher ins „Stoi-Café“, das die Bäuerin mit viel Liebe eingerichtet hat. Der gemütliche Raum befindet sich direkt über dem Kuhstall, bietet einen direkten Blick auf den darunter liegenden Kuhstall und auf das Melkkarussell und lädt sofort zum Verweilen ein.

Nachdem sich alle an dem umfangreichen Brotzeit-Buffet versorgt hatten, bat Peter Gartner als Moderator noch zur Frage- und Diskussionsrunde über das Gesehene und allgemein die Herausforderungen der Landwirtschaft.
Auf seine Frage an Manuela Thalhammer, was denn die größten Herausforderungen wären, war deren Antwort eindeutig:
Der riesige bürokratische Aufwand und die unendliche Zahl an Vorschriften und Regulierungen, die den Landwirten immer mehr Zeit und Energie abverlangten. „Die Arbeit mit den Tieren macht Freude – aber der Papierkram mit immer neuen Nachweispflichten und Vorgaben wird von Jahr zu Jahr belastender“, so ihre klare Einschätzung.
Kreisobmann Georg Sachsenhauser vom Bauernverband, der die Führung die ganze Zeit mit begleitete, bestätigte in seinem abschließenden Statement diese Feststellung und sprach von einer mittlerweile „ernsthaften Bedrohung für viele Betriebe“.
Peter Gartner griff dann diesen Punkt auf und erweiterte ihn noch dahingehend, dass überbordende Bürokratie und Überregulierung in ähnlicher Weise für alle Wirtschaftsunternehmen und auch alle Privatleute längst ein Maß erreicht haben, mit dem sie auf einem guten Weg sind, alles abzuwürgen.
Die neue Bundesregierung hat dies zwar sehr deutlich erkannt und in ihrer kurzen Regierungszeit auch schon durchaus positive Schritte eingeleitet, um Verfahren zu vereinfachen und Vorgaben zu entschlacken; ebenso tut dies die Bayerische Landesregierung schon länger.
Aber es ist noch sehr viel zu tun, um hier spürbaren Erfolg zu erreichen, denn der „Gegner“ ist unheimlich vielfältig, zäh und komplex, und natürlich gibt es bei jeder Abschaffung oder Verschlankung einer Regelung auch immer Kräfte, die dies als völlig unmöglich betrachten.
Zuletzt bedankte sich Peter Gartner nochmal ausdrücklich bei Frau Thalhammer und beendete „ganz offiziell den offiziellen Teil der Veranstaltung“, wobei einige Teilnehmer durchaus noch länger die gemütliche Atmosphäre im Café genossen.
Text: Peter Gartner, Manuela Thalhammer
Fotos: Claudia Geilersdorfer, Peter Gartner

